Bei seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz sagte Obama, das FBI habe Nordkoreas Beihilfe an der Attacke nachgewiesen. Zur Erinnerung: Bei der Cyberattacke im November sperrten Hacker die Rechner der Sony-Mitarbeiter und erbeuteten reihenweise E-Mails, Drehbücher und andere Interna. Obama: „Sie haben großen Schaden angerichtet. Wir werden darauf antworten. Wir werden proportional antworten. Und wir werden es an einem Ort, zu einer Zeit und in einer Art tun, die wir auswählen.“ Weiter darauf eingehen wollte der Präsident natürlich nicht.
Darüber hinaus forderte Obama neue Regeln darüber, wie das Internet funktionieren soll. Aktuell sei das Netz wie der Wilde Westen, in dem schwache Staaten genauso Angriffe durchführen könnten wie starke. „Wir sind nicht einmal in der Nähe dessen, was wir erreichen müssen“, so Obama.
Obwohl Obama sein Mitgefühl für die vom Terror betroffenen Sony Pictures-Mitarbeiter ausdrückte, ließ er den Filmverleih nicht ganz ungeschoren davonkommen. Es sei falsch, den Film The Interview. Sony mache einen Fehler. „Ich wünschte, sie hätten zuerst mit mir gesprochen. Ich hätte ihnen geraten, nicht in ein Muster zu verfallen, indem man sich von derartigen Attacken einschüchtern lässt.“ Es könne nicht angehen, dass ein Diktator von irgendwo Zensur in den Vereinigten Staaten betreibt. Selbstzensur sei nicht der richtigeWeg. „Das ist nicht, wofür Amerika steht“, so Obama.
Wie geht’s weiter mit The Interview?
Noch vergangene Woche hatte Sony komplett ausgeschlossen, den Film The Interview überhaupt zu veröffentlichen. Heut klingt das schon wieder anders: Dass The Interview doch noch erscheint, ist nicht länger ausgeschlossen. Sony denkt über alternative Distributionswege nach, so der Chef der Filmstudios Michael Lynton. Bislang habe allerdings kein Video-on-Demand-Anbieter zugeschlagen. Eine andere Option wäre, den Film über die PlayStation 4 zu veröffentlichen.