Bewegung in Zeiten von Covid-19 – eine schwierige Angelegenheit, angesichts von Ausgangssperren und kleinen Wohnungen. Klar, Online-Yoga-Klassen oder andere Fitness-Einheiten schaffen Abhilfe. Aber was, wenn man darauf brennt, sich mit ein bisschen Cardio auszupowern? Obwohl Solo-Sport im Freien aus Gründen der mentalen Gesundheit meist noch erlaubt ist, lautet die Empfehlung, so oft es geht zu Hause zu bleiben, um möglichen Unfällen vorzubeugen und das bereits überlastete Gesundheitssystem nicht noch weiter zu belasten. Eine Sportart, die in vergangenen Jahren zum Trend geworden ist, würde sich als Alternative für all jene anbieten, die sich danach sehnen, auch in der Wohnung ihren Puls in die Höhe zu treiben: Indoor-Cycling.
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Anbieter auf dem Markt etabliert, weswegen wir eine kleine Übersicht über die verschiedenen Optionen und Voraussetzungen zusammengestellt haben.
Zwift
Der US-amerikanische Anbieter Zwift wurde 2014 gegründet und hat mit seinem Online-Radfahrangebot den Markt revolutioniert. Das Programm richtet sich vor allem an Rennradfahrer, die bereits ein Rad besitzen und wetterungsbedingt – oder wie aktuell pandemiebedingt – nicht draußen fahren können. Das Rennrad wird mithilfe eines sogenannten Smarttrainers oder Sensoren zu einer Indoor-Cycling-Station umfunktioniert, die gewisse Performance-Daten wie Geschwindigkeit, Watt per Kilo, Herzfrequenz etc. auf eine Online-Plattform überträgt, auf der man sich mit anderen Radfahrern messen kann. Nutzern stehen auf Zwift sechs virtuelle Welten zu Verfügung, auf denen man anderen Radfahrern begegnet. Außerdem können sich Fahrer zu Gruppenausfahrten verabreden, gemeinsame Workouts absolvieren und sogar an Rennen bzw. ganzen Rennserien teilnehmen. Aktuell hat Zwift ungefähr 300.000 registrierte Nutzer und wir gehen davon aus, dass die Zahl während der Corona-Pandemie noch ansteigen wird, auch wenn es aktuell bis auf die 30-tägige, kostenlose Testphase keine speziellen Angebote für Neukunden gibt. Ein reguläres Monats-Abo kostet 15 Euro.
RGT Cycling
Ähnlich wie Marktführer Zwift ist auch RGT Cycling ein Virtual Reality-Fahrrad-Simulator, bei dem Radfahrer ihre Rennräder auf Smarttrainer montieren und Online gegen andere Fahrer antreten. Anders als bei Zwift ist der soziale Aspekt bei RGT Cycling weniger ausgeprägt und auch die Grafiken und verfügbaren Routen sind noch nicht so ausgereift und vielfältig. Dafür bietet RGT Cycling ein Indoor-Raderlebnis mit ikonischen Rad-Routen, das sich so authentisch wie möglich anfühlen soll. Es gibt strukturierte Workouts und Trainingspläne, die in Zusammenarbeit mit den Experten von TrainingPeaks erstellt wurden, sowie simulierte Rennen. Außerdem bietet RGT Cycling Nutzern die Möglichkeit, im Abschnitt Magic Roads selbst Strecken zu kreieren. Fahrer können eine GPX-Datei hochladen, die anschließend in eine virtuelle Strecke umgewandelt wird – inklusive aller Kurven, Serpentinen und Steigungen der realen Strecke. Angesichts der Coronavirus-Pandemie gaben die Gründer von RGT Cycling vor kurzem bekannt, dass sämtliche Premium-Funktionen über die Dauer der Pandemie kostenlos zur Verfügung stehen werden.
Peloton
Diese Variante des Indoor-Cyclings richtet sich weniger an passionierte Radfahrer, sondern eher an Fitness-Enthusiasten, die auf dem Bike ein Ganzkörper-Workout mit richtig viel Action wollen. Während viele Fitness-Begeisterte unter normalen Umständen zur Spin Class pilgern, braucht es in Zeiten des Social Distancings Alternativen. Eine davon ist die US-amerikanische Firma Peloton. Peloton bietet einerseits eine App mit Fitness-Klassen von weltbekannten Trainern und Weltklasse-Rennradfahrern und hat andererseits auch das dazu passende Spinning-Rad im Angebot. Wie bei Netflix kann man rund um die Uhr hunderte verschiedene Workouts streamen, außerdem stehen täglich einige Live-Workouts zur Verfügung, die auch von deutschen Trainern gehalten werden. Seit Ende 2019 ist Peloton auch in Deutschland vertreten. Menschen, die kein reguläres Fahrrad besitzen, können sich das Peloton-Spinning-Bike nach Hause bestellen, das aktuell zum zugegeben happigen Preis von ab 2.290 Euro zu haben ist. In diesem Zusammenhang bietet Peloton einen 30-tägigen Testzeitraum an, in dem das Bike bei Nichtgefallen zurückgeschickt werden kann.