Was ist Raytracing?
Moderne Computer-Spiele können schon ganz schön realistisch und beeindruckend aussehen. Zwar sind die Entwicklungssprünge aktuell nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit, dafür kommen Spieler heutzutage in den Genuss von immer neuen Innovationen, die zwar klein scheinen, im Spielerlebnis aber viel ausmachen können. Zu diesen Aspekten zählen beispielsweise die Texturqualität, die Auflösung, das Licht und andere visuelle Effekte. Die neueste derartige Technologie, die die Spielelandschaft bald subtil, aber effektiv verbessern wird, ist das sogenannte Raytracing. Hinter dem etwas sperrigen, englischen Wort versteckt sich ein relativ simpler Effekt.
Raytracing ist eine fortschrittliche Rendering-Methode, mit der Licht und Schatten in einer Szene realgetreu dargestellt werden können. Konkret erzeugt Raytracing nicht nur ein simuliertes Licht- und Schattenspiel, sondern Millionen von simulierten Lichtstrahlen. Wenn sich das Licht seinen Weg durch seine Umgebung bahnt, trifft es auf Objekte, die Lichtstrahlen werden gebrochen und verändern sich. Wenn das Licht beispielsweise auf eine rote Oberfläche trifft, verändert sich anschließend sein Farbton, wenn es auf einen Spiegel trifft, wird es reflektiert und wenn es auf ein dunkles Objekt trifft, wird es vielleicht völlig geschluckt.
Zwar ist das Raytracing-Konzept im Gaming schon länger bekannt, allerdings waren für diesen Effekt bislang riesige Server-Kapazitäten nötig zum Vor-Rendern nötig. Völlig unerreichbar für ein Computerspiel auf einem kompakten, schlecht belüfteten Laptop. Bis jetzt.
Nvidia macht’s möglich
Bereits vergangenen Sommer stellte der berühmte Grafikkarten-Hersteller die neue Serie der GeForce RTX-Grafikkarten vor: RTX 2070, RTX 2080 und RTX 2080 Ti. Diese Grafikkarten brachten die Raytracing-Technologie erstmals ins Gaming-Universum und waren für den Einsatz in kostspieligen Gaming-PCs gedacht.
Nun gab Nvidia bekannt, dass die neuen Chips RTX 2070, 2080, und 2080 Ti – erstmals in Laptops verbaut werden können. Diese neuen Grafikkarten sollen laut Nvidia nicht nur die allgemeine Grafikleistung im Vergleich zu den Vorgängermodellen 1070, 1080, and 1080 Ti erheblich verbessern, sondern auch eine ganz besondere Neuerung bringen. Nicht umsonst hat der Hersteller die Bezeichnungen von GTX zu RTX geändert. Und RTX steht natürlich für Raytracing.
RTX-Grafikkarten bieten übrigens eine zweite Neuerung, das sogenannte Deep Learning Super Sampling, auch DLSS genannt. Diese mit KI angetriebene Antialiasing Methode soll die Auflösung verbessern, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Zum Einsatz soll DLSS zum Beispiel im Ego-Shooter Anthem kommen, der am 22. Februar erscheinen wird. Diese Spiele unterstützen Ray Tracing schonNachdem die Raytracing-Technologie noch brandneu ist, gibt es aktuell nur eine Handvoll von Spielen, die Raytracing bereits unterstützen, darunter Battlefield 5 und Shadow of The Tomb Raider. Es ist allerdings davon auszugehen, dass immer mehr Entwicklerstudios das neue Feature integrieren und einige neue Titel sind auch bereits im Anmarsch.
Diese Spiele werden Raytracing unterstützen:
• Assetto Corsa (bereits erhältlich)
• Atomic Heart (erscheint 2019)
• Battlefield V (bereits erhältlich)
• Control (erscheint 2019)
• Enlisted (Erscheinungsdatum unbekannt)
• Justice (bereits erhältlich)
• JX3 (bereits erhältlich)
• Mechwarrior V: Mercenaries (erscheint 2019)
• Metro Exodus (erscheint am 15. Februar 2019)
• ProjectDH (Erscheinungsdatum unbekannt)
• Shadow of the Tomb Raider (bereits erhältlich)