Weihnachten ist vorbei und es ist davon auszugehen, dass auch dieses Jahr wieder Millionen von Menschen einen Amazon Echo, einen Google Nest Hub, einen Symfonisk-Lautsprecher von Ikea oder einen Apple Home Kit unter dem Weihnachtsbaum fanden. Doch aus so einem modernen, hochtechnologischen Produkt, das das eigene Zuhause nicht nur stylischer, sondern auch praktischer machen soll, wird schnell ein Staubfänger, wenn das neu erhaltene Smart Home Produkt nicht dieselbe Sprache spricht wie andere, bereits vorhandene Geräte – ein Unding.
Eine „Smart Home-Sprache“ für alle Produkte
Diese Erkenntnis hatten vor kurzem glücklicherweise auch die führenden Hersteller smarter Produkte, darunter Apple, Google, Amazon, sowie die Zigbee Alliance, die aktuell ein weiteres, unabhängiges Smart Home System vertreibt und der beispielsweise Ikea, Samsung, Signify und noch einige weitere Hersteller angehören. Sie alle haben sich nun zusammengetan, um einen einheitlichen Smart Home Standard auf Open Source Basis zu entwickeln.
Wie die beteiligten Unternehmen kürzlich in einer Presseaussendung bekanntgaben, wird die Zusammenarbeit im „Connected Home over IP“-Projekt in Form einer Arbeitsgruppe stattfinden. Durch einen gemeinsamen Geräte-Standard soll sichergestellt werden, dass die Produkte verschiedener Hersteller problemlos zusammenarbeiten und es wird einfacher und kostengünstiger sein, neue Geräte zu entwickeln und zu verbessern. Zu guter Letzt wird diese Maßnahme auch dazu führen, dass sich der Sicherheitsaspekt und der Privatsphäreschutz bei der Nutzung der Geräte erhöht.
Konkret bedeutet das, dass in der Zukunft alle Smart Home Produkte beliebiger Hersteller miteinander kommunizieren werden können – und wenn ein neues Produkt dazu kommt – zum Beispiel in Form eines Weihnachtsgeschenks – dieses reibungslos in das bestehende System zu Hause integriert werden kann. Somit wird es in Zukunft außerdem unerheblich sein, welches Smartphone oder welcher Sprachassistent zur Steuerung der Produkte verwendet wird.
Die IP steht im Fokus
Die drei großen Tech-Riesen werden der Arbeitsgruppe die Technologien ihrer jeweiligen Smart Home Systeme - Apple HomeKit, Amazon Alexa und Google Weave – zur Verfügung stellen, die anschließend in den neuen Standard einfließen sollen. Der angestrebte Zeitplan ist dabei ambitioniert, denn laut der Pressemitteilung soll es bereits Ende 2020 einen ersten Entwurf geben.
Der neue Standard soll dabei entlang bereits existierender Konnektivitätsprotokolle, z.B. W-Lan und Bluetooth, funktionieren, anstatt diese zu ersetzen. Zusätzlich soll der neue Standard auf dem IP-System basieren, wie es jede herkömmliche Website nutzt. Das bedeutet nicht, dass sich mit dem neuen Standard alle Geräte automatisch und direkt mit dem Internet verbinden werden. Stattdessen soll durch den Rückgriff auf einen bewährten und umfangreich genutzten Standard die Übertragung von Nachrichten zwischen verschiedenen Geräten erleichtert werden. Laut der Pressemitteilung soll sich der IP-Standard ideal eignen um Nachrichten von einem Smart Home Gerät zu einem anderen Gerät, einer App oder einem Service zu schicken und durchgehende Sicherheit und Privatsphäre zu garantieren.