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  • 01. April 2016
  • Frantiska Tietjen
Studie

Viele Facebook-Freunde verursachen Stress

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Wer mehr Facebook-Freunde hat, hat auch mehr Stress. Wie genau die Anzahl der Social-Media-Bekanntschaften mit dem persönlichen Wohlbefinden zusammenhängt, erfahrt ihr hier.

Für viele gehört Facebook zum Alltag. Forscher der University of Montreal in Kanada haben sich deshalb mit den Auswirkungen des sozialen Netzwerks auf das Wohlbefinden von Jugendlichen beschäftigt.

 

Über die Studie

Die Forscher befragten 88 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren, wie häufig sie Facebook nutzen. Des Weiteren wurde die Anzahl der Facebook-Freunde erhoben, wie stark die Jugendlichen sich selbst in Form von Posts präsentieren und wie intensiv sie auf die Posts ihrer Facebook-Freunde eingehen. Zudem wurde bei den Jugendlichen an zwei nicht aufeinander folgenden Tagen viermal täglich der Spiegel des Stresshormons Cortisol im Blut gemessen.

 

Ergebnisse und Konsequenzen

Die Studie ergab, dass bei Jugendlichen mit mehr als 300 Facebook-Freunden vermehrt das Hormon Cortisol im Körper ausgeschüttet wurde. Die Jugendlichen, die im Rahmen der Studie mehr als 300 Facebook-Freunde aufwiesen, hätten durch nervöses Warten auf Facebook-Likes für eigene Posts ein erhöhtes Stress-Level gezeigt. Allerdings: andere mit Likes und Kommentaren zu unterstützen, habe dagegen den Cortisol-Spiegel gesenkt. Wer also öfter Likes an seine Facebook-Freunde vergibt oder Kommentare mit ihnen austauscht, ist offenbar weniger gestresst.


Laut der Forscher könne ein hoher Cortisol-Spiegel bei Jugendlichen später im Leben zu Depressionen führen. Ein hoher Cortisol-Wert bei 13-Jährigen steigere das Risiko mit 16 an einer Depression zu erkranken um mehr als ein Drittel. „Heranwachsende mit hohem Stresshormon-Spiegel werden nicht augenblicklich depressiv, es kann auch später geschehen. Einige Studien haben gezeigt, dass es bis zu elf Jahre dauern kann, bis bei Kindern mit dauerhaft hohem Cortisol-Spiegel eine Depression einsetzt“, so die beteiligte Wissenschaftlerin Sonia Lupien. Es seien daher weitere psychologische Studien nötig, um die psychologischen und physiologischen Effekte des Facebook-Verhaltens zu bewerten.

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