Die ersten Vorzeichen waren ja schon länger da: Faltbare Handys sind der nächste Trend auf dem Smartphone-Markt. Ob die spannenden, biegsamen Handys auch gekommen sind, um zu bleiben? Das wird sich zeigen. Welche Optionen es aktuell für alle jene Menschen gibt, die von den aktuellen Handy-Modellen ein bisschen gelangweilt sind und sich sofort eines dieser futuristisch anmutenden Teile zulegen möchten, haben wir hier schon einmal zusammengefasst.
Vor einigen Monaten erschien mit dem Royole FlexPai das erste faltbare Smartphone-Modell der Welt. Nachdem das Handy-Start-up den Anfang machte, dauerte es nicht lange, bis auch die Smartphone-Giganten nachzogen – die meisten zumindest. Während Apple in der Vergangenheit meist technologischer Vorreiter war, nimmt der Konzern dieses Mal eher eine Beobachterrolle ein. Zwar weiß man aus den öffentlich einsehbaren Patentanträgen Apples, dass der Konzern ebenfalls fleißig an solchen faltbaren Handys bastelt, ob diese aber jemals ans Licht der Öffentlichkeit dringen werden, ist nicht gesagt.
Samsung bringt das Samsung Galaxy Fold
Stattdessen sind es diesmal Huawei und Samsung, die mit der mit Spannung erwarteten neuen Technologie nach vorne preschen. Den Anfang machte dabei Samsung mit dem Galaxy Fold – dem ersten faltbaren Gerät des Konzerns, das in Europa circa 2000 Euro kosten soll. Die Kritiken für das Samsung-Modell fielen aber gemischt aus – das Gerät sei nicht innovativ genug, nicht schmal genug und sieht überhaupt aus, als ob Samsung einfach zwei normale Handys an den Seiten zusammengeklebt hätte. Der Grund dafür ist einfach: Der große Bildschirm des Samsung Fold befindet sich, wohl aus Schutzgründen, im Inneren des zusammengeklappten Handys. Aus diesem Grund muss ein Spalt übrig bleiben, sonst würde das zusammengefaltete Display unschön zerknittern. Aus praktischen Gründen ist die Konzeption von Samsung schon verständlich – die große Offenbarung, der Inbegriff des Fortschritts ist das Design aber nicht.
Huawei zeigt, wie es geht
Kurze Zeit später konterte Huawei mit dem Huawei Mate X, das viel eher aussieht wie das faltbare Handy aus der Zukunft, wie wir uns das vorgestellt haben. Der chinesische Hersteller hat die aktuell zur Verfügung stehenden Mittel zweifellos am besten genutzt, um eine gelungene, elegante Verschmelzung von Handy und Tablet zu ermöglichen.
Das Mate X nutzt ein 8 Inch großes, flexible OLED-Display, wodurch der Nutzer gleich 3 Displays bekommt. Im zusammengefalteten Zustand bleiben ein 6,6-Inch großes, ebenmäßiges Hauptdisplay und ein 6,4-Inch großes Rück-Display übrig. Wird das Gerät aufgeklappt, entsteht so ein fast viereckiges 8 Inch großes Display, ganz ohne Einkerbung oder Spalt. Das Huawei Mate X ist einen Ticken dicker als herkömmliche Smartphones der aktuellen Generationen, bleibt aber absolut im Rahmen des Erträglichen.
Nur eine Frage wird sich Huawei gefallen lassen müssen: Nämlich, wie es denn mit der Widerstandsfähigkeit des 2300 Euro teuren Handys aussieht. Die Entscheidung, den Bildschirm zu Usability-Zwecken auf der Außenseite zu platzieren, geht nämlich auch mit diversen Problemen einher, darunter kratzende Schlüssel in der Handtasche und andere alltägliche Gefahren für ein empfindliches Smartphone. Ob es Schutzhüllen geben wird und wie kulant das Unternehmen Reparaturen handhaben wird, hat das Unternehmen noch nicht erklärt.
Der Hype auf beide Modelle ist jedenfalls jetzt schon groß - es gab auf dem Smartphone-Markt einfach zu lange keine echten Innovationen, keine Neuerfindungen des Rads mehr. Wie sich die beiden neuen Geräte im Alltag schlagen werden, können Konsumenten jedenfalls noch dieses Jahr selbst ausprobieren – vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist vorhanden. Samsung hat angekündigt, dass das Galaxy Fold bereits im April in den Läden stehen soll, während das Mate X von Huawei im Juni erhältlich sein wird.