An vier deutschen Zentren des Online-Versandhändlers Amazon streiken Beschäftigte am 30. Und 31. März 2015. Laut der Gewerkschaft Verdi sind die Standorte in Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld und Koblenz betroffen. Enden sollen die Streiks zur Spätschicht am Dienstagmittag. Im Klartext heißt das: In den bestreikten Zentren stehen noch zwei Tage Zeit zur Verfügung, um die Ostergeschenke zusammenzustellen, zu verpacken, zu versenden und schließlich pünktlich zu Ostern zu liefern. Wer also jetzt auf den letzten Drücker noch etwas bestellen will, sollte sich nicht drauf verlassen, dass die Ware rechtzeitig ankommt.
„Die Beschäftigten beweisen auch im Ostergeschäft einen langen Atem und verlangen mit Nachdruck ihre Rechte", so Stefanie Nutzenberger vom Verdi-Bundesvorstand.
Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon-Mitarbeiter die Arbeit zu einer verkaufsstarken Zeit wie Ostern oder Weihnachten niederlegen. Der Tarifkonflikt zieht sich bereits seit dem Frühjahr 2013 hin. Die Forderung der Angestellten: ein eigener Tarifvertrag. Amazon lehnt jedoch jedes Gespräch ab und verweist auf die Bezahlung, die sich am oberen Ende dessen befinde, was in der Logistikbranche üblich sei. Gegenüber der Bild-Zeitung entschärft Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber die Vorwürfe. „Das ist ein völlig normaler Job, mit ordentlichen Pausen, Stundenlohn von über zehn Euro plus Extras, netten Kollegen – und genug Zeit, die Arbeit zu erledigen.“ Klingt also nicht so, als würde sich die Lage bald entspannen.