Darauf macht der Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. (VUT) in einer Mitteilung aufmerksam. Offenbar will Googlebereits im Herbst mit seinem Streaming-Dienst an den Start gehen. Verträge mit den Major Labels konnte der Internet-Riese den Infos zufolge bereits unter Dach und Fach bringen. Auch Independent-Labels wurden in den letzten Wochen Verträge mit neuen Richtlinien vorgelegt. Das Problem: Die Bedingungen des Vertrags seien „ungünstig und nicht verhandelbar“. Die Vergütung liege deutlich unter den Preisen anderer Dienste, etwa Spotify. Unterschreiben die Indie-Labels nicht, sperrt Youtube binnen 60 Tagen deren Videos.
Ein Netz für die Stars
Gemeinsam mit dem Worldwide Independent Network (WIN) und dem Verband IMAPLA zieht der VUT nun vor die Europäische Kommission, da Google nicht mit sich verhandeln lassen will.
Der Vorsitzende des VUT, Jörg Heidemann, weist daraufhin, dass die Independent-Labels etwa 30 Prozent des Musikmarkts darstellen. „Darauf werden YouTube-Nutzer und –Nutzerinnen nicht verzichten wollen“, so Heidemann, und fügt hinzu: „YouTubes Vorgehen ist Gift für eine reiche und vielfältige Kulturlandschaft, die nur auf der Grundlage einer fairen Vergütung für Künstlerinnen und Künstler sowie den KMU der Musikwirtschaft gedeihen kann.“
Ob sich die beiden Parteien schnell einigen werden – unwahrscheinlich. Die Fehde zwischen YouTube und der deutschen Verwertungsgesellschaft zieht sich schließlich seit Jahren hin und auch hier ist nach wie vor keine Einigung in Sicht. Setzt sich Google durch, führe dies laut Radiohead-Gitarrist und Co-Chairman der Featured Artist Coalition Ed O'Brien zu einem „Internet der Superstars und Big Businesses“.